CSR – Synonym für Unternehmensverantwortung

Unternehmensverantwortung, dieser „Anstand“ über das Gesetz hinaus ist heute die übliche Erwartung an die Unternehmen und an ihre Führung. Die geben sich in den letzten Jahren gern grün, nachhaltig, energiebewusst und fair, mit Labels, Zertifikaten und Leitlinien zu „Nachhaltigkeit“.

Ein guter Trend, aber leider keineswegs flächendeckend. Teils beobachtet man eher eine Verrohung, Fairness und Anstand sind keineswegs immer Standard in unserer Marktwirtschaft. Wie es mit „Unternehmensverantwortung“ in ökologischer und sozialer Hinsicht nun tatsächlich aussieht, dazu sollen sich die großen Unternehmen zukünftig in ihrem Jahresbericht äußern.

Das verlangt ein neues Gesetz unter dem Titel „CSR-Berichtspflicht“, das am 10. März im Bundestag in einer Nachtsitzung ohne weitere Aussprache verabschiedet wurde.

Die Medien getäuscht?

Das war spannend. Denn insbesondere die Grünen und die Linken haben den Gesetzentwurf in 1. Lesung im November gewaltig kritisiert, der Regierungsentwurf ging nochmals in die Überarbeitung. Die Huffington-Post berichtete – im Gegensatz zu fast allen übrigen Medien.

Die Verwendung der nichtssagenden Abkürzung CSR auch im deutschen Gesetzestitel könnte der Grund sein, warum die Medien den für die Öffentlichkeit durchaus interessanten Vorgang wohl übersehen haben. Würde der Titel „Berichtspflicht zur Unternehmensverantwortung“ lauten, wüsste jeder, was gemeint ist und das Hinterfragen des Gesetzes durch die Medien wäre die übliche Begleitung des neuen Gesetzes.

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