Die Automobil-Industrie ist zu weit gegangen – Deutschlands Justiz muss endlich durchgreifen

Alles begann mit einem Versprechen.

1997 sagte der europäische Verband der Automobil-Produzenten der EU-Kommission zu, den mittleren CO2-Ausstoß für PKW schrittweise zu senken, also eine Verpflichtung der Produzenten statt einer gesetzlichen Regelung. Innerhalb von zehn Jahren sollte auf 140 g/km gesenkt werden, eine Reduktion von 25 %.

Selbstverpflichtungen von Wirtschaftszweigen gelten als gute Alternative zu Gesetzen, als wirkungsvoll und praxisnah, wenn sie denn umgesetzt werden. Aber das war wohl nicht die Absicht der Automobil-Hersteller. Das Abkommen wurde schlicht negiert.

Der CO2-Ausstoß stieg und stieg…

Die Automobilproduzenten lieferten sich unverändert Wettbewerbe mit mehr PS und schwereren Fahrzeugen.

Statt Produkt- und Werbekonzepte umzustellen, neue Entwicklungsleitlinien für die Industrie und Normen für Messverfahren zu schaffen, förderten sie die Tendenz zum SUV – dem Kernmodell für den großen amerikanischen Markt – und machten in der übrigen Produktpolitik nur geringe Änderungen. Der CO2-Ausstoß stieg und stieg…

Dem schlecht gemachten Abkommen fehlten die Messgrößen und das Berichtswesen für öffentlich zugängliche Kontrolle und so dauerte es, bis die Umweltverbände erkannten, was da gespielt wurde.

Erst zehn Jahre später, zur Automobil-Ausstellung 2007 gelang dem B.U.N.D eine Analyse – mit verheerendem Ergebnis.

Das „Handelsblatt“ berichtete von „Erklärungsnot“ der Automobil-Produzenten und der „Spiegel“ schlicht von einem Offenbarungseid.

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