Die Schulstreiks für Klimaschutz sind bürgerlicher Ungehorsam

Klimawandel, ein Versagen von Politik und Wirtschaft 

Nichts zu verändern, passt besser zur kurzfristigen Gewinnsucht der Aktienmärkte, die Regierungen machen zu wenig

Bürgerlicher Ungehorsam: So muss man wohl die aktuellen Schulstreiks nennen – diese Streiks, die bewusst durch entgangene Schulzeit provozieren. Wieder sind ihm Tausende gefolgt, wie schon so oft an Freitagen am Monatsanfang. Das Ziel: Tut mehr für den Klimaschutz! Denn sonst ist unsere Zukunft finster – und dann brauchen wir keine Bildung.

Wenn man sich den Blick auf die Realitäten spart, könnte man dieses „Schulschwänzen“ für abmahnungswürdig halten – so wie viele der Schuldirektoren ja reagiert haben, mit Verweisen wegen Fernbleibens vom Unterricht. Nur so einfach ist das nicht, nicht einmal der Rechtsstandpunkt, vom pädagogischen Geschick ganz abgesehen.

Denn bisher ist es unseren Regierungen nicht gelungen, den Klimawandel ernsthaft einzubremsen. Vielmehr bleiben in Deutschland die klimaschädlichen Emissionen seit Jahren konstant und die Welt läuft auf eine mittlere Erhöhung von drei bis fünf Grad zu. Das führt zu Aufsteilungen im Wetterablauf, bei denen nach Meinung vieler Wissenschaftler der Globus in einigen Jahrzehnten in vielen heute bewohnten Gegenden nicht mehr bewohnbar sein wird.

Zur Beurteilung der Risiken ist dabei allerdings die global gemittelte Zunahme der Erwärmung wenig geeignet, so wie man den Ernst einer Fieberepidemie nur schlecht durch den über die Gesamtbevölkerung gemittelten Anstieg der Körpertemperatur aufzeigen kann. Es geht vielmehr um die bereits beobachtete exponentielle Zunahme der lokalen Extrema – Starkregen und Überschwemmungen, Hurrikans und Tornados, Dürre und Waldbrände -, und es geht auch um den beachtlichen Anstieg des Meeresspiegels und den Verlust vieler Küstenregionen.

Bildquelle: fotolia.de, DisobeyArt

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