Mit der Wut der Jugend

„Fridays for Future“

Jetzt hat die Politik einen neuen Gegner: Der Schülerstreik für Klimaschutz ist eine Anklage gegen alle, die die jahrelangen Bemühungen der Vereinten Nationen behindert haben. Denn die eigentliche Wurzel der Proteste beginnt bereits in den Jahren nach 1992.

„Zähmt die Wirtschaft“, das ist der Titel eines neuen Buches, das gerade bei Westend erschien. Aus dem Blickwinkel eines früheren Vorstandsvorsitzenden zeigt es mit vielen überraschenden Details, wie die Wirtschaft nun seit Jahrzehnten den Wandel zu einer fairen, nachhaltigen Marktwirtschaft blockiert.

Ein rascher Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter würde für viele Konzerne enorme finanzielle Verluste bedeuten. Milliardenwerte von Produktionsanlagen wären zu verschrotten und eingespielte Geschäftsmodelle aufzugeben. Und zugleich müssten die Kosten für Entwicklung und Aufbau neuer Technologien aufgebracht werden.

Da verwundert es nicht, dass dieser Wandel von den alten Industrien mit allen Möglichkeiten behindert wurde und die Politik für deren Argumente empfänglich war und ist.

Aber nun ist es 5 nach 12. Der Klimawandel baut sich mit bedenklicher Geschwindigkeit zur Klimakrise auf. Die Frage des Widerstands gegen eine zu mutlose Politik stellt sich. Deshalb ist der Untertitel des Buches „Ohne bürgerliche Einmischung werden wir die Gier nicht stoppen“.

Weckruf Schülerstreik

Und da hat jetzt die Politik einen neuen Gegner: die junge Generation. Sie weiß, dass sie das Ende des Jahrhunderts großteils noch erleben wird. Und sie toleriert deshalb nicht mehr die bisherige Laschheit, die tatenlosen Versprechungen und die ungenügenden Maßnahmen der politisch Verantwortlichen. Die junge Generation hat die Mahnungen der Wissenschaftler studiert. Sie sieht die Risiken und weiß, es ist 5 nach 12. Nichts zu tun, könnte zu dramatisch verschlechterten Lebensbedingungen führen. Dieser Schulstreik ist eine Anklage, ein gewaltfreier Protest gegen all die, die die jahrelangen Bemühungen der Vereinten Nationen behindert haben und gegen die Regierungen, die nur wenig zum Klimaschutz bewegten, auch wenn sie kräftig darüber redeten.

Diesen Beitrag teilen

Weitere Artikel