Energie und Landwirtschaft

Die beiden großen Hebel zur Bekämpfung des Klimawandels sind die Bereiche Energie und Landwirtschaft. Seit 15 Jahren bin ich aktiv in der Münchner Umwelt-Akademie e. V. und davon zehn Jahre im Vorstand mit Verantwortung für die Programmgestaltung. Meine fachliche Berührung mit diesen beiden Gebieten ist seit Jahren eng. Unter zahlreichen Initiativen habe ich folgende Projekte initiiert bzw. begleitet:

Initiator des Solarparks Templin

Der Solarpark Templin liegt auf dem Gelände eines ehemaligen sowjetischen Militärflughafens, dem größten in der DDR, in der Gemeinde Groß-Dölln im Landkreis Templin. Vermittelt durch gute Freunde hatte ich 1994 einen kleinen Anteil bei der Privatisierung dieses Areals erworben. Die Hoffnung war, dass hier der Hauptstadt-Flughafen oder zumindest ein Frachtflughafen entsteht. Das hat sich bekanntlich zerschlagen und auch die Pläne für Golfplätze und große Freizeitanlagen fanden keine Investoren. Deshalb schlug ich vor, einen großen Solarpark mithilfe von EEG-Förderung zu bauen. Das rechnete sich und so entstand unter Führung der Schweinfurter Firma Belectric (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Belectric) der damals größte Solarpark Europas mit 128 MWp auf einer Fläche von 210 ha.

TubeSolar

Von der am Projekt Templin beteiligten Anwaltsfirma ORRICK in München wurde ich vor zwei Jahren gebeten, ein Solarprojekt eines Leuchtstoffröhren- Werks von Osram in ein privates Start-up auszugliedern. Es handelt sich um ein Verfahren, bei dem statt der Leuchtschicht eine lichtempfindliche Solarschicht in das Glasrohr eingeschoben wird. Die für Leuchtstoffröhren verwandten Glasrohre sind besonders leicht, robust und hagelfest. Sie sind deshalb gut geeignet, um zwischen Spannseilen oberhalb landwirtschaftlicher Flächen ähnlich einer Pergola eingehängt zu werden. Mit entsprechendem Zwischenraum reduziert sich die Sonneneinstrahlung, eine heute für viele Agrokulturen willkommene Entlastung, und zugleich wird Solarstrom erzeugt, Es ist eine ideale Doppelnutzung wertvoller Ackerflächen. Die Gesellschaft ist zwischenzeitlich an der Börse Düsseldorf gelistet unter Tubesolar AG.

Agratio GmbH

Aufbauend auf die Produkte der Tubesolar AG wurde kürzlich die Agratio GmbH gegründet, die sich auf die Projektentwicklung der Öko-Photovoltaik für die Landwirtschaft spezialisiert. Ihre Dienstleistungen sind die Geländeanalyse bezüglich Sonne und Fruchtbarkeit, der Konzeptvorschlag für optimale Technologie, die Abklärung der Fördermöglichkeiten und Finanzierung so wie die Vorbereitung der Vergabe an realisierende Firmen. Die meisten dieser Projekte werden nach dieser Vorarbeit in rechtlich getrennten Gesellschaften ausgeführt. Die Firma bearbeitet derzeit erste Projekte in Deutschland, sieht aber besonders großen Bedarf in den Mittelmeer- und den afrikanischen Schwellenländern. Ein Börsengang ist in einigen Jahren geplant.

Arbeitskreise

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Marktwirtschaft. Aber es ist nur die Spitze des Eisbergs einer durch Profitsucht und Gier entarteten Wirtschaft, die einzuhegen, über das Schicksal der Menschheit entscheiden wird.